Archiv der Kategorie: Journalistin

Mein Skizzenbuch in der Brooklyn Art Library

So schnell kann es gehen: nach drei kurzen gemeinsamen Wochen packte ich mein Skizzenbuch ein und es ging erneut nach Williamsburg und in die sympathische Bücherei. Das Skizzenbuch ist dort ja beheimatet und war bei mir nur zu Gast, um gefüllt zu werden. Nach vorabendlichem Abschiedsschmerz überwog am nächsten Tag die Freude, damit Teil dieses schönen Projekts zu werden. Superfreundliche Begrüßung und dementsprechend leichte Trennung.

Bei der netten Frau am Empfang stapeln sich die Postkisten mit weiteren Skizzenbüchern aus aller Welt –  denn am 30.4. ist Abgabeschluss für diese Runde! Schnell gehe ich und gucke mir andere Büchlein an. Und bekomme auch gleich wieder ein paar sehr fein gestaltete in die Hände. Nebenan sitzt eine französisch sprechende Familie, nach und nach kommen weitere Besucher*innen. Trotz schönster Sonne draußen, wird hier drin intensiv in den Büchlein geblättert. Dazu gesellt hat sich neuerding auch ein Foto-Automat – natürlich mit Skizzenbüchern darin.

Mein Sketchbook in der Digital Library

Mein Sketchbook im Video

Briefe aus Brooklyn 5

Wie findet man besondere Orte, die nicht auf den alltäglichen Wegen liegen?

Für Brooklyn hilft da zum Beispiel Curbed NY, vor allem deren Facebook-Account, auf dem immer wieder spannende Kurzvideos auftauchen. So einem Video habe ich eine tolle Führung durch „King’s Theater“ zu verdanken, das vor einigen Jahren mit sehr großem Aufwand instand gesetzt wurde und nun als Konzertbühne das kulturelle Leben in Flatbush bereichert. Der Kurzfilm war so beeindruckend, dass ich das neue alte Theater unbedingt in echt sehen wollte. Großzügig übersehen muss man bei Curbed NY nur die Berichte über Nobel-Immobilien, die so weit entfernt von der durchschnittlichen Wohnsituation erscheinen wie der Mars. Ebenfalls hilfreich ist auch Time Out – sowohl das Gratis-Heft als auch deren Online-Präsenz. Briefe aus Brooklyn 5 weiterlesen

Briefe aus Brooklyn 4

Letztes Jahr saß ich gespannt vor dem Livestream und konnte kaum fassen, was ich da zu sehen bekam: Der erste Women’s March – scheinbar aus dem Nichts geboren – nahm historische Ausmaße an. Washington geflutet von Menschen mit pinken Mützen, Frauen mit frechen, genialen, mutigen und zornigen Plakaten und eine Bühne, auf der berühmte Frauen wie Madonna und Gloria Steinem und bisher Unbekannte das Mikrofon wie im Staffellauf weitergaben. Madonna war vor lauter Begeisterung kaum mehr von der Bühne zu bekommen, die engagierten jungen Frauen sprachen zum ersten Mal überhaupt vor großem Publikum und vertraten ihre Interessen.

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Briefe aus Brooklyn

Es ist ein bisschen mehr Zeit vergangen, seit ich Euch den letzten Brief aus Brooklyn schickte, dafür ist dieser nun dicker geworden und es sind viele Fotos drin. Viel Spaß beim Lesen und Gucken und eine schöne Vorweihnachtszeit wünsche ich Euch!

„Briefe aus Brooklyn“ Teil 3

Briefe aus Brooklyn 3

Nachdem der Blick erst einmal dafür geschärft ist, begegnet mir Literatur auch im Alltag an allen möglichen Stellen: So sehe ich, dass die Schokolade in ein Liebesgedicht eingewickelt wurde und dass dem hier sehr beliebten Grüntee japanischer Art (schmeckt ein wenig modrig) ein Haiku auf der Plastikflasche beigegeben wurde. Haikus sind groß im Kurs. So werden mir in einem Park von einem hochgewachsenen älteren Schwarzen selbst geschriebene Haikus exzellent vorgetragen. Natürlich erwerbe ich die Schriftform und wir verabschieden uns beide zufrieden und würdevoll voneinander.

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Briefe aus Brooklyn 2

Ich gebe zu: Metrofahren ist eine Herausforderung für mich. Aber ohne Metro kein Manhattan, und ich will mich ja nicht in unserer Neighborhood einigeln. Zunächst musste ich aber schon über meinen Schatten springen und meine Tochter von der Schule abholen. Sie muss drei Stationen fahren, ein unschlagbar kurzer Schulweg zur Highschool. Die Schule liegt in einem guten Viertel, aber die weißen Amerikaner dort schicken ihre Kinder wiederum weiter weg in sogenannte bessere Highschools, während viele Menschen aus ärmeren Gegenden ihre Kinder weite Wege lang in dieses Viertel bringen, damit sie durch diese Schule eine bessere Zukunft haben können. Unsere Tochter ist eine der wenigen Weißen in ihrer Highschool.

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