In meinem letzten Beitrag hier auf der Seite hatte ich angekündigt, dass ich ab und zu über den Fortgang meines Schreibens mit Stipendium berichten werde – dann aber war das Bedürfnis nach Rückzug größer. Im Winter in einem kleinen Bergdorf in der Pfalz in seinem Arbeitszimmer zu sitzen und die Welt draußen ruhen zu lassen, ist eine sehr gute Erfahrung. Und wer schreibt, ist ja nie wirklich einsam, sondern in seiner eigenen Welt.
Nachdem ich bemerkte, dass es weiter ein eher zähes Ringen war mein Hauptprojekt voranzubringen, blitzte da ungebeten so eine Idee auf wie es wäre, endlich die Kindergeschichte zu Papier zu bringen, die mir schon seit April 2018 vage im Kopf herumging.
Die ersten Sätze hatte ich noch wortwörtlich auf der Bettkante im alten Zuhause kurz vor dem Umzug notiert, daran ließ sich anknüpfen. Ich kann gar nicht mehr genau sagen, wie es passierte, aber im Nu stellte sich eine solche Konzentration auf diese Geschichte ein, dass ich alles andere beiseiteschob und durchaus auch mal mitten in der Nacht aufstand, um weiterzuschreiben oder zumindest etwas in mein Notizheft zu kritzeln, mit dem ich dann am nächsten Morgen weiterarbeiten konnte. Und die Geschichte wurde immer länger, bis ich mich schließlich selbst ausbremste, und mit dem Gedanken tröstete, dass ich ja auch noch Fortsetzungen schreiben könne.
So viel Freude am Schreiben hatte ich schon lange nicht mehr – endlich war geglückt, worauf ich immer gewartet hatte: Das Schreiben bedeutete mir während dieser Zeit alles und ich konnte gar nicht anders, als fleißig zu notieren, was da unbedingt erzählt werden wollte. Während die Kindergeschichte zunächst nach einem Ablenkungsmanöver aussah, ist sie von heute aus betrachtet das einzig richtige gewesen – so kam die Freude am Schreiben und die Zuversicht zurück, dass sich auch beim großen Projekt alles fügen wird.
Bis die Tage also – liebe Grüße vom Schreibtisch!