Schreibroutine

Was ist eigentlich in der Zwischenzeit aus dem Schreibprojekt mit Verlagsvertrag geworden? Es wächst!

Nachdem ich viel über die Schreibroutine bei anderen Autor*innen gelesen hatte und mich dazu bringen konnte, jeden Tag etwas an meinem Buchprojekt zu arbeiten – egal wie viel oder wenig, ob schreiben, ob recherchieren oder nachdenken – füllten sich die Seiten endlich. Es ist unendlich wichtig, und muss immer wieder neu erkämpft werden: das Selbstvertrauen, dass es nicht vergeblich sein wird, und dass es vor allem der Beruf und somit eine Selbstverständlichkeit ist, seine beste Zeit am Tag dafür einzusetzen.

Außerdem hilfreich: Eine Kurskorrektur, um das Projekt realisierbar zu machen. Egal wie verlockend die ursprüngliche Idee war – es war nur eine Idee. Sie war Anstoß genug, einen Start zu machen. Wenn der Plan nicht aufgeht, weil die Idee vielleicht zu versponnen oder zu ehrgeizig war, dreht man sich im Kreis oder rennt vor die Wand. Und möchte das Projekt am Liebsten nur noch loswerden. So war es ein sehr befreiendes Gefühl für mich, als ich endlich einen Rahmen gefunden hatte, innerhalb dessen das Schreiben funktionierte.

Danach musste ich zwar trotzdem für jedes einzelne Kapitel immer wieder diesen Moment überwinden, an dem völlig unklar ist, welche die wesentliche Aussage sein wird, und ob die dann gefundene relevant ist. Zudem neigt das schreibende Ich dazu, sich hinter etwas zu verstecken … aber wen interessiert schon eine Fassade? Also: Zugeben, wo man selbst zweifelt oder es zu einer veränderten Sichtweise kam, oder wo es Abneigung gab, oder vielleicht auch zu blinde Verehrung. Und immer dann, wenn man mit sich ins Reine kommt und sich selbst durchschaut hat, funktioniert auch das Schreiben wieder und die Dinge fügen sich.

Bis Ende Juli soll eine erste Version Text fertig sein – und danach geht’s ans Zeichnen. Soviel hier aus der Schreibstube, in der ansonsten weiter fleißig Marketingtexte entstehen, die meine Nerven beruhigen, weil sie schön überschaubar sind.